Eine Kurzinfo aus "Arbeit für Millionen" - Kapitel 6

Wo kommt die eigenartige Wachstumsschwäche in den westlichen Industrienationen her? Was beschränkt die Märkte für Güter und Dienstleistungen? Wie groß ist der Einfluss von unterschiedlichen Einkommen und Vermögen auf Arbeitsplätze?Arbeit HF buch


Wir haben schon ein Fünftel Arme bei uns - fast 20 Millionen Menschen - und wir haben immer mehr Reiche und Superreiche. Einkommen und Vermögen driften immer mehr auseinander. Leisten wir uns eine kritische Sicht auf die Einkommens- und Vermögensverteilung und ihre Auswirkungen, denn sie kostet uns jetzt schon etwa 1 Million Arbeitsplätze!

Auch hier "berechnen" wir die Einflüsse, wenn auch die Zahlenbasis schwierig ist. Wir versuchen, die Zusammenhänge durchsichtig zu machen. Und wir sagen auch, WAS zu tun ist. Bringt uns die Umverteilung durch den Staat mehr Arbeitsplätze? Das sicherlich nicht, aber zunehmende Divergenz von Einkommen und Vermögen kostet uns Arbeitsplätze! Sie wirkt "marktbeschränkend" und diese Erscheinung gilt es zu dämpfen - eine weitere Aufgabe für die Politik!

Achtung! ... jetzt kommen die "Gleichmacher"!?

Der blanke Neid treibt sie, sie wollen keine Leistung erbringen und uns - die Wohlhabenden - "erleichtern"! Ist das wirklich unser Motiv? Oder gibt es genug Argumente auch und für die Wohlhabenden, stark divergierende Einkommen und Vermögen zu vermeiden? Welche Art von Gesellschaft wollen wir: eine moderne und leistungsfähige Demokratie in einer freundlichen, offenen Gesellschaft oder den Weg in die Sklaverei?

Geldvermögen - Grundvermögen - Produktivvermögen
Ungleiche Verteilung kostet Arbeitsplätze!Vermögensverteilung

Diese nebenstehende Darstellung der Vermögensverteilung bei uns ist nur ein sehr grober, statistischer Durchschnitt. Vor zwanzig Jahren zeigte der Abstand zwischen kleinen und großen Vermögen bei uns etwa ein Verhältnis von 1 zu 15 und 1996 schon 1 zu 30 - und es wächst weiter. Die Verteilung bei uns stellt sich vereinfacht so dar:

  • die Geldvermögen finden wir hauptsächlich im oberen Einkommensdrittel
  • das Haus- und Grundvermögen liegt bei der oberen Hälfte
  • die Produktivvermögen liegen wesentlich bei den oberen 20 % und extrem bei den oberen fünf Prozent der Haushalte.

Die Vermögen sammeln sich also in einer Hälfte unserer Haushalte, die "Drift" der Vermögen nach oben geht weiter und das kostet uns in der Tendenz Arbeitsplätze. Langfristig kostet dies Arbeitsplätze und wirkt schädlich für die Gesellschaft.

... hier noch einige Merksätze dazu!

  • Stark divergierende Einkommen und Vermögen mindern die optimale Nachfrage nach Gütern und Dienstleistungen
  • Die ungleiche Einkommensverteilung kostet uns jährlich 125.000 Arbeitsplätze, die aktuelle Vermögensverteilung kostet uns zusätzlich etwa 770.000 Arbeitsplätze
  • Die Zahl der Armen nimmt zu, die Mittelschicht wird dünner und die Reichen werden reicher
  • Wir brauchen mehr Transparenz für Einkommen und Vermögen als Basis für Ziele und Maßnahmen gegen die Drift und die Konzentration der Vermögen
  • Es gibt diverse Ursachen für die schleichende Umverteilung aber noch keine systematische Beobachtung und Einordnung; deshalb sind Ziele und Maßnahmen zur Dämpfung auch noch unvollständig
  • Hohe Staatsverschuldungen, Währungsspekulationen begünstigen die Drainage von Geld aus den nationalen Staaten und damit den Entzug von Nachfrage im Inland
  • Hohe Mieten, benachteiligte Kleinanleger an den Börsen fördern die Drift der Vermögen in die oberen Einkommensschichten und führen zum Entzug von Nachfrage
  • "Kapitalismus pur" ist der Weg in die moderne Form der Sklaverei, das ist für alle Beteiligten nachteilig

... mehr dazu in "Arbeit für Millionen"

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