Die Katastrophe – Kernspaltung und ihre Folgen

Friedlich in die Katastrophe – Holger Strohm
Eine Dokumentation über Atomkraftwerke         2011 Nautilus Edition


Das Ende der Menschen kommt sicher über die Atom Nutzung! Die Büchse der Pandora – wir haben sie schon vor geraumer Zeit geöffnet! Wir setzen dabei soviel Radioaktivität und Gifte frei, dass wir die Erde unbewohnbar machen. Mensch, Tier, Pflanze – das Genom wird geschädigt und die Umwelt wird unbewohnbar, weil die Abfälle, Gifte darin verbleiben – (fast) ewiglich! Und das Alles ist nicht umkehrbar.


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Noch besser, lies erst die Dokumentation gleichen Titels: Aber kaum Einer kann dieses schon in den ´70ern erschienene Werk wirklich verkraften – einfach zu komplex, unmenschlich! Und genau das kennzeichnet heute das gewaltige Gebiet der Kernspaltung und all ihrer katastrophalen Folgen! Heute, morgen und für Immer.

Wahrscheinlich ist der Autor einer der bestinformierten Kenner der Szene „Kernspaltung“ unserer Zeit. Nicht in der („vertikalen“) Tiefe einzelner, höchst komplizierter Teilbereiche (wie z.B. der Strahlenschädigungen oder der technischen Konstruktionen von Meilern), sondern in ihrer ganzen, riesigen, übergreifend wirksamen Breite (also „horizontal“), Politik, Wirtschaft, Gesundheit, menschliche Leiden, Gentechnik und vieles mehr. Und ich muß zugeben, dass ich persönlich das Ausmaß des Desasters, das wir damit angerichtet haben, doch ziemlich unterschätzt habe. Späte Einsicht – hilft nur nix.

Wenn das so ist, dass wir wie die Lemminge rennen (Wir steuern im Galopp auf die Klippe zu!), dann haben diejenigen Recht, die unbekümmert weiter galoppieren – denn um den anderen „Kram“ braucht man sich eigentlich nicht mehr zu kümmern. Vielleicht ist das der Grund, warum der „normale“ Umweltschutz (also Überbevölkerung, Erderwärmung, Überfischung der Meere und vieles Andere mehr) sowenig Beachtung bei den Mächtigen findet. Die Hierarchie der Probleme (auf dieser Welt), an deren Spitze (für mich) bisher die Übervölkerung stand, hat eben doch einen tödlichen Überbau bekommen – Mensch gemacht: Kernspaltung und ihre Folgen!

Und noch etwas musste ich dabei lernen: Wie unmittelbar z.B. die Gentechnik mit dem Atomdesaster verbunden ist. So kann man doch den Leichtgläubigen versprechen, dass eine Mensch-gemachte Katastrophe die andere „kompensiert“. Das Strahlen-geschädigte Genom wird (natürlich zukünftig!) durch die pfiffigen Gen-Reparateure wieder ins Lot gebracht – natürlich noch viel besser (ja, ja – hmm) als die Natur das in Jahrmillionen konnte!

Vielleicht sind auch die gewaltigen Ansstrengungen in der Raumfahrt so anzusehen und einzuordnen: Die Hoffnung erhalten, dass wir (vor uns selbst) in den Weltraum flüchten können, wenn‘s gar zu unerträglich wird. Oder wenigstens die tausend (dann) Billionäre, die mit ihrer „übermenschlichen Weisheit“ behaftet (die das Desaster ja wesentlich mit angerichtet hat), sie werden dann den Weltraum bevölkern! Freue dich, oh Mars, Venus, Europa (einer der Neptun Monde) – sie kommen! Herzlichen Glückwunsch!

So bleibt also wohl doch die Belebung dieses kostbaren (und bisher immer noch einzigartigen) Planeten durch die Gattung „Mensch“ als (vorgeblich) „Spitze der Evolution“ nur eine Episode für den blauen Planeten. In einem kosmischen Wimpernschlag von wenigen hundert Jahren gelang es diesen Erdlingen, sich selbst auszulöschen. Die Leiden der späten Generationen, wen interessirt’s? Jedenfalls nicht Mutter Erde – sie brachte die Dinosaurier hervor, versuchte sich an einem reichhaltigen Sortiment von Fischen, Vögeln, Mäusen, Insekten, Affen und Menschen. Ihre Rezepte waren Geburt und Tod, Lieben und Leiden, Aufstieg und Untergang – Arten kommen und vergehen.

Ob sie weiter experimentiert? Vielleicht finden dann in einigen zigtausend Jahren einige eigenartige Wesen bei ihrer Erforschung der Erdkruste im Wüstensand ein (fast unvergängliches) Stück V4A-Edelstahl-Rohr – und staunen. Aber hoffentlich stoßen sie nicht unverhofft auf Teile unserer radioaktiven Hinterlassenschaft, die wir im Meer versenkt hatten (aus den Augen, aus dem Sinn!) oder irgendwo verbuddelt oder im längst zerfallenen Betonbunkern gepackt hatten. „Vorsicht – radioaktiv!“ – in Gold geprägt – was sollen denn diese eigenartigen Zeichen? Klar, sie können sie nicht lesen – und wahrscheinlich genauso wenig beherzigen wie wir.


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